Was ist ein Pumpendiagramm?
Ein Pumpendiagramm (auch Pumpenkennlinie genannt) zeigt die Beziehung zwischen Kapazität (Liter pro Stunde) und Förderhöhe (Meter). Die horizontale Achse zeigt, wie viel Wasser die Pumpe bewegt, die vertikale Achse zeigt, wie viel Druck (in Metern) die Pumpe liefert. Je höher du Wasser pumpen musst oder je mehr Widerstand vorhanden ist, desto geringer wird die endgültige Kapazität.
Die Kurve verläuft von links oben (maximaler Druck, keine Kapazität) nach rechts unten (maximale Kapazität bei 0 Meter Höhe). Deine tatsächliche Kapazität findest du, indem du den Gesamtwiderstand in deinem System bestimmst und diesen Punkt auf der Kurve abliest.
Schnellstart: Pumpendiagramm ablesen
Benötigte Materialien:
- Pumpendiagramm deiner Pumpe (findest du in der Produktbeschreibung)
- Berechneter Widerstand deines Systems (Höhe + Schlauchwiderstand + Filterwiderstand)
Schritte:
- Bestimme die gesamte Förderhöhe. Addiere den Höhenunterschied (in Metern) zum Widerstand von Schläuchen, Kupplungen und Filtern. Zur Berechnung des Schlauchwiderstands siehe Widerstandsberechnung bei Teichpumpen.
- Suche diese Zahl auf der vertikalen Achse. Dies ist die y-Achse des Diagramms, meist auf der linken Seite in Metern (m) dargestellt.
- Ziehe eine horizontale Linie zur Pumpenkennlinie. Der Schnittpunkt mit der Kurve gibt deinen Arbeitspunkt wieder.
- Lies die Kapazität auf der horizontalen Achse ab. Ziehe eine vertikale Linie von dem Schnittpunkt nach unten. Diese Zahl (in l/h oder m³/h) ist die tatsächliche Kapazität deiner Pumpe in deiner Situation.
- Vergleiche mit deiner benötigten Kapazität. Überprüfe, ob die abgelesene Kapazität dem entspricht, was dein Teich benötigt (mindestens 1× Teichinhalt pro Stunde für Filterumwälzung).
Tipp: Runde Widerstandswerte immer etwas nach oben ab, damit du eine Sicherheitsmarge hast und nicht an der Untergrenze der Kapazität liegst.
Häufige Fehler
- Nur auf maximale Kapazität achten: diese Zahl gilt nur bei freiem Auslauf (0 Meter). In der Praxis hast du immer Widerstand und die tatsächliche Kapazität ist geringer.
- Höhenunterschied vergessen: ein Teichschlauch hat von sich aus Widerstand, aber der wichtigste Widerstand kommt vom Höhenunterschied zwischen der Wasseroberfläche und dem Auslass deines Schlauches. Berücksichtige diesen immer.
- Widerstand von Filtern unterschätzen: ein Druckfilter oder eine UV-C-Einheit fügt erheblichen Widerstand hinzu. Überprüfe immer die Spezifikationen.
- Zu knapp dimensionieren: Wähle eine Pumpe, die deutlich über deinem minimalen Bedarf liegt. Die Kapazität nimmt ab, wenn Filter verschmutzen und Pumpen verschleißen.
Beispiel: Pumpendiagramm lesen
Angenommen: Dein Filter liegt 1,5 Meter höher als dein Teich, du verwendest 5 Meter Schlauch (Beispielwiderstand 0,3 m) und einen Druckfilter (Widerstand 0,5 m). Gesamtförderhöhe = 1,5 + 0,3 + 0,5 = 2,3 Meter. Suche 2,3 m auf der vertikalen Achse, ziehe eine Linie zur Kurve und lies die Kapazität ab. Ist das beispielsweise 4.000 l/h, dann weißt du, dass deine Pumpe in dieser Situation 4.000 Liter pro Stunde bewegt (nicht die angegebene maximale Kapazität der Pumpe).
Achtung: Einige Diagramme zeigen mehrere Kurven (für verschiedene Pumpenstufen oder Modelle). Überprüfe immer, welche Kurve zu deiner Pumpe gehört.
Probleme lösen
- Abgelesene Kapazität zu niedrig? Verringere den Widerstand, indem du kürzere oder breitere Schläuche verwendest, Biegungen reduzierst oder eine stärkere Pumpe wählst.
- Arbeitspunkt liegt außerhalb der Kurve? Der Widerstand ist zu hoch für diese Pumpe. Wähle eine Pumpe mit höherer Förderhöhe oder reduziere den Widerstand in deinem System.